Die letzte Steigerung: Essen als »Event« (3)
Als auch der noch so verschwenderische Umgang mit Lebensmitteln und Tafelsilber nicht mehr ausreichte, um einander zu beeindrucken, versuchte man schließlich aus dem Essen ein "Event" zu machen:
Bei einem Fest in Rom wurden die Gäste zunächst in einen verdunkelten Raum geführt, an dessen Wänden Totenköpfe befestigt waren. Auch die Ecken des Raumes waren mit beleuchteten Skeletten ausgestattet. In der Mitte des Raumes stand ein Tisch, der, mit einem schwarzen Tischdecke bedeckt war. Auf dem Tisch lagen zwei Schädel und einige Knochen. Als die Diener die Schädel erhoben, erschienen darunter frisch gebackene Fasane. Da sich der Appetit bei den Gästen, ob des düsteren Bildes, nicht so recht einstellen wollte, tafelte der Hofnarr zunächst alleine. Nach einiger Zeit wurde aber ein weiterer Raum geöffnet, der, so wie der dunkele den Tod symbolisierte, nun den Himmel demonstrieren sollte. Sterne glitzerten an Decke und Wänden und als die Gäste platz genommen hatten, sprangen die Speisen wie von Geisterhand unter dem Tisch hervor.

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