Die amerikanische Küche (1)
Das Vorurteil, die amerikanische Küche redzuiere sich auf Hamburger, Eis, Donuts und Cola, scheint tief verwurzelt zu sein. Kaum ein Gespräch, das die amerikanische Esskultur zum Thema hat, verläuft ohne einen Hinweis darauf. Und - so falsch ist es ja auch gar nicht. Der "Drive-in" und die Fertiggerichte kommen aus den USA. Aber was würden die Deutschen sagen, wenn man unsere Küche auf "Eisbein mit Sauerkraut und Bier" reduzieren würde? Wahrscheinlich, dass dies wohl sehr vereinfacht sei....
In Wahrheit gibt es so etwas wie die typisch amerikanische Küche eigentlich gar nicht. Die Küche unterlag zu vielen Einflüsse, so dass man schwerlich etwas typisch amerikanisches ausmachen kann. Andererseits sind es aber gerade diese vielfältigen Einflüsse der Eroberer, Siedler und Imigranten, die die Küche so vielfältig machen und dann eben doch das Typische darstellen.
Die Mexikanische Küche
Die mexikanische Küche ist vielleicht die ursprünglichste "amerikanische" Küche. Die spanischen Eroberer schauten sich an, was die Eingeborenen (Indianer) aus dem reichhaltigen Nahrungsmittelangebot (Tomaten, Mais, Bohnen, Chilis,...) zubereiteten und ließen dabei ihre Kochkunst einfließen. Insbesondere die Verwendung von Fett zum Braten führte hier zu der Entwicklung der mexikanischen Küche. Typische Gerichte sind die Tortillas, Enchiladas und Tacos.


Englische Einflüsse
Die Engländer gründeten ab 1600 ihre ersten Siedlungen in Virginia. Auch sie erweiterten ihre englischer Esskultur durch die Verwendung lokaler Zutaten. Dabei verwendeten Sie gerne Mais, Ahornsirup und Truthahn. Letzterer stellt auch das traditionelle Gericht für zwei Feiertage dar: Weihnachten und Thanksgiving, das amerikanische Erntedankfest.


Deutsche Spuren
Man glaubt es kaum, aber der berühmte Hamburger scheint seinen Ursprung in Deutschland gehabt zu haben, bevor der die amerikanischen Herzen eroberte. [Mehr dazu in Teil 2]. Auch die Wurst und das Bier brachten die Deutschen mit in ihr bevorzugtes Siedlungsgebiet, den Mittelwesten. Der Hot-Dog dürfte somit seine Wurzeln in Deutschland haben.


Italienische Gaumenfreuden
In den Vereinigten Staaten ist man zwar vielfach der Meinung, man hätte Pizza und Pasta selbst erfunden, tatsächlich aber ist die weite Verbreitung dort das Ergebnis der italienischen Einwanderungswelle im späten 19. Jahrhundert.


Afrikanische Kochkunst
Afrikaner waren in den Südstaaten lange Zeit in erster Linie eines, nämlich Sklaven. Als solche arbeiteten sie häufig in den Küchen ihrer Herrschaften. Sie führten das Barbeque und darüber hinaus würzige Saucen, geräuchertes Fleisch, Fettgebäck (Donuts-Vorläufer), aber auch die reichliche Verwendung von Gemüse ein.


Asiatische Mitbringsel
Asiaten wanderten vor allem in den Bundesstaat Kalifornien ein. Ihr Verdienst war es, mexikanische Gerichte, wie Chilis oder Tacos mit asiatischen Gemüsefüllungen zu versehen. Einige Gerichte, die wir heute als typisch asiatisch bezeichnen, wurden gar erst fern der Heimat erfunden. So zum Beispiel das Shop Suey, eine Art Restverwertung eines asiatischen Kochs in San Francisco.


Französische Kochkultur
Die Franzosen zeichnen für die Kreolische und Cajun-Küche verantwortlich, die in den Südstaaten zu finden ist. Nach der Übersiedelung in die Neue Welt, in Kanada sesshaft geworden, wurden die Franzosen von dort vertrieben und siedelten hauptsächlich in Louisiana an. Daraus entwickelte sich die Cajun-Küche. Die Kreolische Küche entstammt gebildeten französischstämmigen Familien, die sich bevorzugt in New Orleans niederließen. Die Kreolische Küche hat neben französischen auch spanische, englische und afrikanische Einflüsse.

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