Die englische Küche (1)
Wer schon einmal in England war, wird vielleicht bestätigen können, dass die dortige Küche nicht zu den besten der Welt gehört. Dies war nicht immer so.
Noch im 18. Jahrhundert lobt ein italienischer Botschafter die englische Küche noch damit, dass die Engländer "viel gutes Fleisch auf dem Tisch sehen". Auch die Engländer selbst waren noch besonders stolz auf ihre Kochkünste und schauten verächtlich auf die französische Küche herab. Sie warfen den Franzosen ihre Extravaganz und Kostspieligkeit vor. Als Beispiel wird ein französischer Koch genannt, der 6 Pfund Butter braucht, um 12 Eier zu braten, während eine britische Hausfrau mit einem halben Pfund auskommen würde. Selbst Heinrich Heine äußert sich begeistert über Altenglands einfach gute Kost. Wie kam es nun aber zu der "Enthauptung der englischen Küche", wie es Stephen Mennells nennt?


Roastbeef, eines der wenigen englischen Gerichte, der die Welt positiv gegenüber steht
Der französischen Adel verfeinerte im 18. Jahrhundert seine Lebensweise und Esskultur immer mehr, während der englische Adel es eher einfach liebte. Die Engländer lebten nicht in prunkvollen Schlössern, sondern bevorzugte Landhäuser und ähnlich verhielt es sich auch mit dem Essen. In Frankreich beginnt das Ansehen der Küchenchefs immer mehr zu steigen. Sie veröffentlichen Kochbücher, die sie dem Adel widmen, der sich geschmeichelt fühlt. Schließlich gibt mancher seinen Namen sogar gerne für bestimmte Rezepte her.
Die weitere Entwicklung war damit vorgegeben. Später erkennen die Briten übrigens die Überlegenheit der kontinentalen Küche über die ihrige gerne an, schränken aber ein, dass sie die englische Küche für "more healthy" halten. Dies ist, mit Einschränkungen, die zum Beispiel für englisches Rind auszusprechen sind, auch tatsächlich so. Zur Ehrenrettung der Engländer sei auch noch gesagt, dass die bei englischen Küchenchefs in den letzten Jahren vermehrt Gewürze, ja sogar Knoblauch eingesetzt werden, so dass heute viele englische Gerichte als besonders raffiniert gelten.


Was hat der Toast mit dem Toast gemeinsam?
Das geröstete Brot oder englisch, den "Toast", haben die Engländer zwar nicht erfunden, dafür aber den ebenso bezeichneten Trinkspruch, der auch tatsächlich etwas mit dem Toastbrot zu tun hat.

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