Nudelmathematik (1)
Man kann Nudeln auf tausend verschieden Arten betrachten. Die einen interessiert nur der Geschmack, die anderen die Herkunft, wieder andere interessiert, was drin ist in den Nudeln, und manche Menschen begeistern sich an dem gut dokumentierten Zahlenmaterial, das es über die Teigwaren gibt. Für diese Menschen und all die, die auch gerne mal einen Blick ins Guinnessbuch der Rekorde werfen, sind sie hier zusammengestellt, die Nudelfakten.
Die Nudel ist eines der ältesten Lebensmittel. Die älteste bekannte Rezeptur stammt aus China und ist ca. 4000 Jahre alt. Weltweit werden mehr als 600 verschiedene Nudelsorten produziert, in Deutschland stehen dem Verbraucher rund 60 zur Auswahl. Die längste Nudel der Welt wurde in Thailand produziert. Dort wurde aus 299 kg Mehl 1999 Eiern und 49 kg Öl eine 399 Meter lange Nudel.

Nach der Herstellung des Teiges werden die Nudeln getrocknet. Bei konventionell hergestellten Nudeln dauert das nur wenige Stunden, während eine Naturkostnudel immerhin 36 Stunden trocknet. Die Maschinen, die die konventionellen Nudeln trocknen, sind bisweilen 100 m lang. Die Temperatur beim Trocknen beträgt bis zu 100°C.

Wer isst wie viel?
Bei den Verzehrmengen liegt, wie erwartet, Italien an der Spitze. In Deutschland, das den 14. Platz belegt, reichte die Hartweizenernte 1999 von etwa 60 000 Tonnen nicht aus, um den Bedarf zu decken.

Land Nudelverzehr (kg/pro Kopf)
Italien
28,2
Venezuela
12,7
Tunesien
11,7
Peru
9,9
Schweiz
9,6
USA
9,0
Griechenland
8,7
Chile
8,2
Frankreich
7,3
Argentinien
6,9
Portugal
6,5
Kanada
6,3
Schweden
5,5
Deutschland
5,3

Die Amerikaner scheinen ganz besonders gerne Nudeln zu verzehren. Die 1996 von den Amerikanern gekaufte Menge Nudeln hätte ausgereicht, den Äquator fast neunmal mit aneinandergereihten Spaghettis zu umrunden. 40 mal im Jahr kommen die Teigwaren auf den Tisch, also fast jede Woche einmal. 77% der Amerikaner geben an, Nudeln mindestens einmal in der Woche zu essen. Bedenkt man, dass die erste Makkaronimaschine erst 1789 von Thomas Jefferson nach Amerika gebracht wurde, ist das eine ganz ordentliche Entwicklung. In Deutschland ist die Nudel ähnlich beliebt. Hier kommt sie bei 71% der Bevölkerung einmal in der Woche auf den Tisch und das zunehmend als Hauptgericht.

In Italien war man dafür bereits im 13. Jahrhundert um die Qualität der Teigwaren besorgt. Zu dieser Zeit erließ der Papst höchstpersönlich bereits Qualitätsrichtlinien für Pasta.

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